Integration statt Emanzipation?

Düsseldorf, 5. Januar 2016

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Kraft,

die massiven Angriffe, sexuelle Belästigung von Frauen durch „Männer nordafrikanischer Herkunft“ am Kölner Hauptbahnhof haben mich zutiefst erschüttert, ja fassungslos gemacht.

Wie ist es möglich, dass so etwas in unserer aufgeklärten, modernen Welt, in Nordrhein-Westfalen geschehen konnte?

Innere Sicherheit vs. unterlassene Hilfeleistung?

Eine offensichtlich verabredete Zusammenrottung von derart vielen Männern, die dermaßen heftig und übergriffig auf Frauen losgehen -und das nicht nur in Köln, sondern auch in anderen Großstädten wie Hamburg, Stuttgart- werfen unendlich viele Fragen auf. Allem voran frage ich Sie als die Landeschefin von Nordrhein-Westfalen: Wie ist es um die innere Sicherheit unseres Landes bestellt? Wo war die Polizei? Statt einzugreifen soll sie sich zurückgezogen haben, erfahre ich, da die Beamten zu wissen schienen, dass sie gegenüber dieser Übermacht an frauenverachtenden Männern nichts ausrichten konnten.

Nun – in gewisser Weise ist das zwar verständlich, aber, werte Frau Ministerpräsidentin, ist es nicht gar die Pflicht eines jeden Bürgers helfend einzugreifen, wenn er Zeuge wird, dass jemand bedrängt wird? Ist es nicht selbst in solchen Fällen so, dass wegen unterlassener Hilfeleistung jeder „normale“ Bürger angezeigt werden kann, der wegschaut? Diese Bürger sind nicht etwa auf solche Situationen vorbereitet, geschweige denn dafür ausgebildet – unsere Polizei dagegen sehr wohl. Noch dazu stehen ihr eine Reihe von Hilfsmitteln zur Verfügung und schließlich ist sie für den äussersten Fall gar mit Waffen ausgerüstet.

Die Polizei ist das Organ, die innere Sicherheit im Staat und in unserem Bundesland zu gewährleisten und ich frage Sie von Frau zu Frau: Wieso hat sie das in Köln nicht getan? Wieso hat sie die Frauen am Kölner Hauptbahnhof nicht beschützt?

Asyl – doch nicht für Straffällige?

Die nächste Frage, die sich mir unablässig aufdrängt, lautet: Wie werden die Ermittlungen laufen? Berichte auf N24, RTL etc. sprechen bereits von Männern nordafrikanischer Herkunft; es wird berichtet, dass diese Männer unter ihren Papieren Kopien von Asylanträgen mit sich trugen. Werte Frau Ministerpräsidentin Kraft, es fällt mir – ehrlich gesagt – schwer mit vorzustellen, dass Menschen, die in ihrem Gastland ihre Gastgeber derart drangsalieren, sich in ihrem Heimatland nicht gegen Übergriffe wehren konnten. Bei Menschen, die sich jedoch so verhalten, wie am Kölner Hauptbahnhof, frage ich mich: Sind diese Menschen etwa vor Strafverfolgung aus ihren Ländern geflohen? Asyl, so definiert es unser Grundgesetz, ist für politisch Verfolgte gedacht und für niemanden sonst!

Integration = Abschaffung der Emanzipation?

Als ich Anfang der 1980er Jahre in Aachen studierte, zeigten mir ausländische Kommilitonen Fotos von ihrer Heimat, ihren Familien und Freunden zuhause. Junge Frauen – etwa in Afghanistan – sahen darauf genauso modern gekleidet, geschminkt und frisiert aus wie hier bei uns. Lange Zeit konnte ich nicht verstehen, wieso diese Frauen sich plötzlich unter Burkas verbargen. Bis mir ein ausländischer Kollege erklärte, wie erzkonservative Männer dort vorgegangen waren: Sie schütteten unverschleierten Frauen auf offener Straße aus kleinen Fläschchen Säure ins Gesicht. Die Frauen trugen schlimme Verätzungen davon bis hin zum Verlust ihres Augenlichts!

Werte Frau Ministerpräsidentin Kraft, wollen Sie es soweit kommen lassen, dass dies auch hier bei uns geschehen wird? Ihr Nichtstun sowie ihre Realitätsverweigerung erwecken diesen Eindruck. Und nein – meine Frage ist nicht weit hergeholt! Die Frauen vom Hauptbahnhof Köln werden dieses schreckliche Erlebnis nicht so schnell vergessen. Diese schändliche Erfahrung hat tiefsitzende Ängste generiert, die jedesmal, wenn sie auf die Straße gehen wollen, erneut aufkommen werden. Sie mussten lernen, dass sie allein auf sich gestellt sind, niemand ihnen zu Hilfe kommt – nicht einmal die Polizei in der Lage ist sie zu beschützen.

Ohne vorgreifen zu wollen, ahne ich, dass die Ermittlungen im Sande verlaufen werden – oder? Vor meinem inneren Auge erscheint das Bild grinsender Männer, wie sie sich johlend auf die Schenkel klopfen. Ob sie wohl denken, sie können jederzeit ungehindert so weitermachen, da niemand sie zur Rechenschaft zieht?

Ja, Frau Ministerpräsidentin Kraft, so und nicht anders funktioniert der Lernmechanismus unseres Gehirns!

Fazit: Immer mehr Frauen werden sich nicht mehr auf die Straße trauen, nicht einmal mehr am hellichten Tag! Dann wird es nur noch ein ganz kleiner Schritt sein, bis auch hier bei uns die Säurefläschchen auftauchen, um unabhängige, selbstbewusste Frauen wie Sie und mich unter die Burka zu zwingen!

Frau Ministerpräsidentin Kraft – ich frage Sie: Wie wollen Sie diese unglückselige Entwicklung aufhalten? Wie halten Sie es mit der inneren Sicherheit in Nordrhein-Westfalen? Was tun Sie für den Schutz unserer Bürger, insbesondere der Frauen?

Auch Sie selbst könnten eines Tages in eine solche Situation geraten, denn Ihre Bodyguards sind nicht ständig um Sie.

Schützen Sie uns Frauen, schützen Sie sich selbst, durch politisch effektives Eingreifen, denn:

Sie haben es uns geschworen!